Schon oft haben wir angesprochen, wie wichtig das Zuhause für alle von uns ist. Das Bedürfnis nach einem Leben in der eigenen Behausung geht viele zehntausend Jahre zurück. Kein Wunder also, warum wir uns nach diesem Gefühl von Schutz und Sicherheit im tiefsten Innern sehnen.
Schließlich brauchen wir als Kinder schon das stabile Gefüge von Familie und sicherem Zuhause um uns herum.

Ich persönlich bin ein Scheidungskind. Ich war 12 Jahre alt, als sich meine Eltern räumlich getrennt haben. Auch, wenn ich schon ein gewisses Alter hatte, ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Für mich war es ein Gefühl, dass ich nicht mehr wusste, wo mein Zuhause ist.

Das Bild von 2 Zuhausen fühlte sich fremd an und meine Sehnsucht, meine Eltern könnten wieder zusammenfinden, war unendlich groß. Natürlich habe ich die Situation akzeptieren müssen und habe mich auch schnell daran gewöhnt. Was blieb mir auch anderes übrig. Aber innerlich war da ein Loch, was nicht gestopft  werden konnte. Warum ich das erzähle hat den Grund, weil ich glaube, dass wir alle im Innern noch Kinder sind. Und gerade in der Situation einen höheren Pflegegrad zu haben, ist man ähnlich wie als Kind auf äußerliche Hilfe und Unterstützung angewiesen; auf ein sicheres, stabiles äußere Gefüge.

Auf die Sicherheit, die einem nur ein Zuhause, die eigenen vier Wände, geben kann. Denn das ist der Raum, in dem wir uns frei entfalten und bewegen können. Und diese Freiheit tut uns letztlich allen gut und hält uns mitsamt der lebendigen Erinnerungen gesund.