Als Familienangehöriger ist es eine verdammt schwierige Situation. Man bemerkt wie der eigene Vater nicht mehr so gut aus dem Sessel oder gar die Treppe hoch kommt. Die eigene Mutter fühlt sich mit den alltäglichen Aufgaben allmählich überfordert. Vergisst vielleicht das die Wäsche schon gewaschen wurde und wäscht sie nochmal. „Du kannst nicht mehr für dich selbst sorgen!“ zu sagen ist die falsche Angehensweise.
Nimm dir die Zeit für das Gespräch und beginne es dann, wenn es die Situation zulässt. Schließlich lässt sich niemand gerne adhoc sagen, dass man , salopp gesagt, „zu alt geworden ist“. Eine gute Art und Weise das Thema einzuläuten ist, nicht die Schwächen des gegenübers aufzuzählen, sondern von sich aus zu erzählen. „Ich habe beobachtet, dass du Probleme beim Aufstehen hast. Muss ich mir Sorgen machen? Könnte ich dir irgendwie helfen?
Natürlich werden Anfragen negiert. Schließlich wollen deine Eltern dich nicht zusätzlich belasten. Um diesem Moment vorzubeugen kann es hilfreich sein eine zeitlang vorher nicht über die eigenen Probleme zu sprechen, damit die Eltern das Gefühl gar nicht erst bekommen, dich noch mehr zu belasten. Wichtig ist es auch genau hinzuhören. Wenn deine Mutter oder dein Vater häufiger müde erscheint und ist, solltet ihr hellhörig werden und nachfragen, wie der Tagesablauf so ist. Vielleicht schläft er oder sie nicht mehr richtig durch.
Hier ist es hilfreich zwischen den Zeilen zu lesen und auch den Finger mal vorsichtig in die Wunde zu legen. Sollten deine Eltern Hilfe benötigen reicht es auch aus, zu sagen: „Ich könnte dir Hilfe besorgen, ich habe ein Angebot von der Krankenkasse neulich gesehen. Ich würde mich da mal schlau machen und dann sprechen wir morgen nochmal darüber.“ Befindest du dich momentan in dieser Situation oder hast dich befunden? Wie habt ihr das Thema angesprochen und wie wurde es von euren Eltern angenommen? War es eher eine Erlösung für sie oder ein harter Brocken?